Bekloppte unter sich #1
Ihr Trompetenlehrer war eine der wenigen Menschen, mit dem sie über ihre beginnende Behandlung sprach; auch weil es so direkt ihre Fähigkeit zum Musizieren beeinflusste.
"Na, wie gehts denn so?" fragte er wie immer zu Beginn des Unterrichts, als sie ihr Instrument auspackte. "Ach ja", antwortete sie, "ist im Moment alles ein bisschen anstrengend. Die Therapie scheint in dem Sinne zu wirken, dass sie anfängt, Dinge ans Licht zu bringen. Das ist zwar positiv zu bewerten, denn begrabene Gefühle und Erinnerungen sind die Ursache meiner Probleme, aber es wühlt nunmal sehr auf. Genau gesagt habe ich letzte Woche fast jeden Abend geheult. Oder Alkohol getrunken. Manchmal beides zusammen. Deshalb wars mit dem Üben auch nicht so furchtbar produktiv".
"Hmm, verstehe", meinte er nachdenklich. Ein paar Sekunden schwiegen sie betreten. Dann hob er seinen Blick wieder, grinste und meinte: "Also machst Du quasi Weintherapie? Du weinst, oder Du trinkst Wein - manchmal beides zusammen". "Ja, genau" lachte sie und dachte für sich still im gleichen Moment: "das finden wohl nur die Leute komisch, die sowas selber schonmal durchgemacht haben". Sie war sehr froh, sich in dem Moment voll und ganz verstanden zu fühlen.
...
"Wollen wir mal gucken, wie weit Du mit dem Stück zu Hause gekommen bist?" fragte er. "Gerne" antwortete sie. Sie begannen, sich zusammen warm zu spielen.
"Na, wie gehts denn so?" fragte er wie immer zu Beginn des Unterrichts, als sie ihr Instrument auspackte. "Ach ja", antwortete sie, "ist im Moment alles ein bisschen anstrengend. Die Therapie scheint in dem Sinne zu wirken, dass sie anfängt, Dinge ans Licht zu bringen. Das ist zwar positiv zu bewerten, denn begrabene Gefühle und Erinnerungen sind die Ursache meiner Probleme, aber es wühlt nunmal sehr auf. Genau gesagt habe ich letzte Woche fast jeden Abend geheult. Oder Alkohol getrunken. Manchmal beides zusammen. Deshalb wars mit dem Üben auch nicht so furchtbar produktiv".
"Hmm, verstehe", meinte er nachdenklich. Ein paar Sekunden schwiegen sie betreten. Dann hob er seinen Blick wieder, grinste und meinte: "Also machst Du quasi Weintherapie? Du weinst, oder Du trinkst Wein - manchmal beides zusammen". "Ja, genau" lachte sie und dachte für sich still im gleichen Moment: "das finden wohl nur die Leute komisch, die sowas selber schonmal durchgemacht haben". Sie war sehr froh, sich in dem Moment voll und ganz verstanden zu fühlen.
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"Wollen wir mal gucken, wie weit Du mit dem Stück zu Hause gekommen bist?" fragte er. "Gerne" antwortete sie. Sie begannen, sich zusammen warm zu spielen.
Ursa Major - 28. Nov, 12:17