Der lustige Herr W.
Zum wiederholten Male an diesem Tag telefonierte sie mit Herrn W. Herr W. war ein altbekannter Auftraggeber, es ging um ein kniffliges Problem, das eilig war. Sie hatte seit einiger Zeit öfter mit ihm zu tun und mochte ihn. Man konnte gut mit ihm arbeiten und sie kam gut mit ihm aus, auch wenn er manchmal etwas weitschweifig war. Manchmal flirtete er ein wenig mit ihr, was ihr aber nicht unangenehm war, weil es auf eine lustige, respektvolle, fast väterliche Art und Weise geschah.
Er hatte sie nach 5 Uhr zurückgerufen und schien erstaunt, dass sie noch im Büro war.
"Dass so eine junge Frau wie Sie so spät noch arbeitet!" sagte er, "wenn so ein alter Herr wie ich jetzt noch im Büro sitzt ist das nicht ungewöhnlich, aber bei Ihnen.... dauert es denn nicht lange, Sie wollen doch sicher bald heim? Ich möchte Sie nicht allzu lange aufhalten." "Kein Problem, Herr W., ich wollte Sie nur kurz auf den neuesten Stand bringen, wir sind in 5 Minuten durch. Und außerdem sind Sie erstens überhaupt nicht alt, und zweitens freuen Sie sich doch sicher auch schon auf Ihren Feierabend?".
"Ach, Frau U.", sagte er, halb seufzend, halt scherzend - "was hab ich denn schon noch, worauf ich mich zu Hause freuen kann?"
Sie wusste, dass er einen 13-jährigen Sohn hatte. Sie wusste auch, dass er verheiratet war.
Sie hatte immer angenommen, Herr W. sei ein glücklicher Mensch. Einer, der das Leben nicht übermäßig schwer nimmt. Einer, der in allem noch etwas Positives sehen könne.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Er hatte sie nach 5 Uhr zurückgerufen und schien erstaunt, dass sie noch im Büro war.
"Dass so eine junge Frau wie Sie so spät noch arbeitet!" sagte er, "wenn so ein alter Herr wie ich jetzt noch im Büro sitzt ist das nicht ungewöhnlich, aber bei Ihnen.... dauert es denn nicht lange, Sie wollen doch sicher bald heim? Ich möchte Sie nicht allzu lange aufhalten." "Kein Problem, Herr W., ich wollte Sie nur kurz auf den neuesten Stand bringen, wir sind in 5 Minuten durch. Und außerdem sind Sie erstens überhaupt nicht alt, und zweitens freuen Sie sich doch sicher auch schon auf Ihren Feierabend?".
"Ach, Frau U.", sagte er, halb seufzend, halt scherzend - "was hab ich denn schon noch, worauf ich mich zu Hause freuen kann?"
Sie wusste, dass er einen 13-jährigen Sohn hatte. Sie wusste auch, dass er verheiratet war.
Sie hatte immer angenommen, Herr W. sei ein glücklicher Mensch. Einer, der das Leben nicht übermäßig schwer nimmt. Einer, der in allem noch etwas Positives sehen könne.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Ursa Major - 29. Nov, 19:49